Neben dem eher freien Austausch in der monatlichen Wandelbar luden die Urbanisten im Rahmen von LUZI seit Anfang 2020 jeden Mittwoch zum offenen Labor: „Hier ist Raum zum Austausch, zur Konkretisierung von Ideen für die Stadt der Zukunft, zur Veranstaltungsplanung und Netzwerkarbeit.“ Zuerst wurde der Vorraum der Werkhalle genutzt, nach kurzer Zeit wurde dann der neu eingerichtete Seminarraum im Büro der Urbanisten bezogen.
Die Interessen der Menschen, die dieser Einladung folgten waren unterschiedlich gewichtet: Einige waren speziell an LUZI interessiert, und suchten nach Anknüpfungspunkten für ihre professionelle Tätigkeit oder ihr ehrenamtliches Engagegement. Andere suchten aus bestehenden Projekten oder Organisationen heraus nach Kooperation und Synergien. Viele Besucher*innen kamen aber auch mit Projekt- oder Produktideen in unterschiedlichen Stadien. Hier war eine stark individualisierte Beratung auf Augenhöhe gefragt. Sowohl die Themen als auch die Sets aus unterschiedlichen Fähigkeiten, Wissen und Ressourcen, die die Menschen mitbrachten divergierten stark. Manchmal war die Rolle der Urbanisten als Intermediär gefragt, z.B. um Kontakte und Ansprechpartner*innen in der Verwaltung (z.B. Wirtschaftsförderung) zu vermitteln. Hierzu ist es hilfreich die internen Strukturen, vor allem die Zuständigkeiten und übliche Arbeitspraxis der Stadtverwaltung zu kennen. Auch die Vernetzung der Gäste mit Organisationen (z.B. Inititativen, Lehrstühle, Unternehmen, LUZI-Projektpartner) oder Gleichgesinnten, die an ähnlichen Themen arbeiten, kann deren Vorhaben weiterbringen. Vernetzung erfüllt zwar nicht unmittelbar einen Selbstzweck – manchmal realisieren sich Profite jedoch mit der Zeit, wenn die besprochenen Themen in anderen Kontexten plötzlich ihre Relevanz entfalteten.
Ein weiteres wiederkehrendes Thema waren Finanzen und mögliche Projektförderungen. Die Förderlandschaft mit ihren verschiedenen Akteuren und Themenfeldern ist unübersichtlich und daher schwer zu überblicken. Hier konnte die langjährige Erfahrung der Urbanisten helfen, mögliche Perspektiven aufzuzeigen.
Unterstützt wurden u.a. die Idee einer Vernetzungsplattform für das Unionviertel, die Bildung einer AG zur nachhaltigen Ernährung, die Vernetzung zum Thema nachhaltige Landschaftsarchitektur, ein Zusammenschluss von Aktiven im Bereich Klimaschutz und Soziales sowie mehrere Forschungsprojekte von Studierenden zu Themen mit Schnittmengen zum LUZI.
Leider verhinderte die Corona-Pandemie ab März 2021 die Treffen in Präsenz. Sowohl die Gespräche über mögliche Kooperationen als auch die mit mehr beratendem Charakter wurden danach nicht mehr an einem zentralen Tag, sondern nach Absprache und online per Videokonferenz geführt.