Mein Garten auf der Internationalen Gartenausstellung 2027

Das Dortmunder Unionviertel ist Vorreiter in Sachen DIY-Gemeinschaftsgärten und DIY-Skateparks und der selbstorganisierten Quartiersarbeit. Hier entstehen Blaupausen sozial-ökologischer Projekte, die die nachhaltige Entwicklung der Stadt der Zukunft positiv beeinflussen. Durch die Entwicklung im Rahmen des Smart Rhino Projekts (45 ha Konversion) und die Ausrichtung der Internationalen Gartenausstellung Metropole Ruhr 2027, kurz IGA, entlang der Emscher am nordöstlichen Rand des Unionviertels wird sich im Quartier viel verändern. Wie wollen wir zukünftig leben? ist eine Frage der IGA an die Menschen, die hier wohnen.

Im LUZI Kick-Off im November 2019 kam unter vielen der Teilnehmenden der Wunsch auf, die IGA inhaltlich zu begleiten. Der Union Gewerbehof grenzt unmittelbar an den Innovationsraum Smart Rhino an (bereits umgenutzte Immobilien des ehemaligen Stahlwerks), der laut Nordwärts „die Antwort auf die Frage, wie wir in Zukunft zusammen leben, lernen und arbeiten wollen“ ist (Quelle: https://dortmund-nordwaerts.de/portfolio-item/projekt-smart-rhino/). „Um die Quartiersentwicklung an die lokalen Bedürfnisse anzupassen, wird die Einbindung und Beteiligung der Bürger*innen möglichst frühzeitig erfolgen.“ (ebd.) Aus den Erfahrungen der Neuen Werk Union war LUZI bewusst, dass diese seit 2018 angekündigte Beteiligung noch lange auf sich warten lässt, da Entscheidungen auf Landesebene noch ausstehen. Deshalb hat LUZI einen eigenen Prozess gestartet, um Beteiligung schon jetzt zu ermöglichen.

Unter dem Motto „Selbermachen ist die höchste Stufe der Beteiligung“ konnten Projekte zusammengetragen, vernetzt und neue Projekte co-kreativ entwickelt werden. Die Ebene Mein Garten der Internationalen Gartenausstellung ist damit im Unionviertel schon sichtbar, obwohl die Planungen der Durchführungsgesellschaft und Stadtverwaltung in diesem Bereich sich erst in den vorbereitenden Maßnahmen befinden.

Erste Skizzen für den „Zukunftsgarten Süd“ wurden von Studierenden der Münster School for Architecture unter Begleitung von den Urbanisten und dem Union Gewerbehof entwickelt. Sie zeigen Perspektiven und Nutzungsschwerpunkte aus der Sicht junger Erwachsener und geben einen Einblick in visionäre Entwicklungsprozesse.

Mit dem interdisziplinären Lehrformat ARDEAS der Fachhochschule Dortmund wurden Raumnutzungsideen für heute schon zugängliche Zwischenräume entwickelt, die Zukunft schon jetzt sichtbar machen sollen (2020) sowie ein Preis für nachhaltiges ökologisch-soziale Aktivitäten entwickelt und an Akteure im Quartier verliehen (2021). Die Studierenden wurden von LUZI auch mit den Akteuren der AG Zwischennutzung vernetzt, um weitere Personen für bestimmte Themen ansprechen zu können.

Mit der tu Dortmund, Fachbereich Raumplanung, entstand eine Kooperation mit dem Projekt Geschichtswerkstatt. Daneben wurde die Idee eines permanenten Online-Symposium erarbeitet, dass Fachwissen in einem Hub selbstorganisiert ordnet, bewertet, simplifiziert und gamifiziert und durch die Nutzenden qualifiziert und quantifiziert. Die Neuerfindung der Meinungsforschung/bildung und Beteiligung sollte mit diesem Vorgehen erprobt werden können.

Mit der Stadtverwaltung stand LUZI im Rahmen des Masterplans Wissenschaft, der Sozialen Innovation, dem Nordwärts Kuratorium und der Stadtentwicklung in Kontakt, um Möglichkeiten auszuloten und Ideen anzuregen. Auch mit der Durchführungsgesellschaft des Regionalverbands Ruhr bestand telefonischer Kontakt, jedoch ist es zu keinem Treffen gekommen, um über die Ebene Mein Garten im Unionviertel zu sprechen. Aktuell bestehen Gespräche im Sinne der Weiterentwicklung des Innovationsbandes, dass die Projekte schon vor der IGA aufnehmen könnte. Zudem wurde durch die Innovation Landschaftslabor Ruhr das Thema weiterverfolgt.