Im Ruhrgebiet gibt es jede Dekade ein besonderes Projekt, um die Zusammenarbeit und Sichtbarkeit der 53 Kommunen zu stärken. Im Jahr 2027 wird die Internationale Gartenausstellung Metropole Ruhr (IGA) stattfinden. Deren Leitbildfrage „Wie wollen wir zukünftig leben? ist eine Frage an die Menschen, die hier im Ruhrgebiet wohnen. Nur gibt es keine Stelle, keine Methode wie die Antworten auf diese Frage von dem Menschen eingesammelt und bearbeitet werden können. Aktuell geht es nur um Mittelverteilung und Fachplanung, obwohl die Öffentlichkeitsarbeit auf die Menschen in der Region abzielt.
Im Kick-Off des Labors für urbane Zukunftsfragen 2019 wurde von den Teilnehmenden der Bedarf nach Mitsprache an der IGA formuliert: Da es bereits seit 2018 Vorlagen der Verwaltung und Broschüren gibt /Stichwort: Emscher nordwärts) gab, gab es auch Reaktionen aus der Bevölkerung darauf: Bspw. dass Nachhaltigkeit in der Architektur nur bei wenigen und am Rande eine Rolle spielt, Architektur aber gebaute Umwelt ist und deshalb eine der wichtigsten Bereiche zu Beantwortung der Frage darstellt.
Im Labor für urbane Zukunftsfragen und Innovation haben wir deshalb versucht das Thema wie folgt zu bearbeiten:
- Zusammenarbeit mit der Münster School of Architecture bei der Erstellung und Bewertung von Studienentwürfen auf dem Smart Rhino Areal „Zukunftsgarten Süd“ (11/19-2/20)
- regelmäßiger Besuch der AG Zwischennutzung im Dortmunder Unionviertel um verschiedene Akteure zu vernetzen (seit 1/20)
- Konzeption, Durchführung und Weiterverfolgung des Landschaftslabors Ruhr mit Partnern (2/20-10/21)
- Unterstützende Begleitung des interdisziplinären Studiengangs ARDEAS der Fachhochschule Dortmund (seit 3/20)
- Kurzgespräch mit IGA Durchführungsgesellschaft zum angedachten Innovationslabor (3/20)
- Austausch mit Social Innovation Center der Stadt Dortmund (4/20)
- Austausch Masterplan Wissenschaft „experimentelle Stadt“ der Stadt Dortmund (4-12/20)
- Austausch mit TU Dortmund Fakultät Raumplanung zu Möglichkeiten der Zusammenarbeit (2-5/21)
- Zusammenarbeit mit TU Dortmund Fakultät Raumplanung im Rahmen der Geschichtenschmiede (5-9/21)
- Zusammenarbeit mit Emschergenossenschaft und Stadt Dortmund zur Emscherpromenade (6-10/21)
- Gespräch mit Regionalverband Ruhr zum Innovationsband (9/21)
Rückblickend bleibt festzuhalten, dass aktuell schwierig ist, sich bei der IGA außerhalb von kleinen Einzelprojekten zu beteiligen. Auch Informationen zur IGA und aktuellen Partizipationsmöglichkeiten zu erhalten, gestaltet sich nicht einfach. Die IGA „von unten“ ist zwar theoretisch vorhanden (siehe Mein Garten) aber in der Praxis noch nicht angekommen. Das Innovationslabor aus der Bewerbung ist derzeit nicht erkennbar im Aufbau. Zudem nimmt unsere Erachtens die Absprache zwischen den Verwaltungen um formale Planungen derart viel Raum ein, so dass die informelle Planungsebene keine zeitlichen Ressourcen abzubekommen scheint.