Weltweit ziehen immer mehr Menschen in die Städte und wohnen auf immer geringerer Fläche um urbanen Raum zusammen. Da bleibt es nicht aus, dass auch die Menge an Müll steigt. Doch in wie weit ist unsere aktuelle Abfallwirtschaft noch darauf ausgelegt? Der nachhaltige Umgang mit Ressourcen ist sowohl in Bezug auf die Verknappung von für uns wichtigen Rohstoffen als auch vor dem Hintergrund des Klimawandels ausgesprochen wichtig. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Abfalltrennung in Deutschland bereits stetig zugenommen. Immer mehr Rohstoffe werden recycelt und wieder in den Resssourcenkreislauf eingeführt.
Ein wesentlicher Bestandteil des anfallenden Mülls in Haushalten ist Bioabfall (30 – 40 Prozent). Jedoch haben nur die wenigsten Stadtbewohner:innen Zugang zu einem Garten mit Kompost und nicht alle Haushalte haben eine Biotonne vor der Tür stehen. Dabei ist die getrennte Sammlung von Bioabfällen seit 2015 verpflichtend. Durch einen separierten Biomüll lassen sich Schadstoffe reduzieren. Abfälle, die in der Biotonne landen, werden in der Regel entweder kompostiert oder in Biogasanlagen verwertet und leisten somit einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz.
Für die Stadt der Zukunft und funktionierende Kreisläufe ist es wichtig, dass Abfälle noch mehr recycelt und aufarbeitet werden, um mit einem nachhaltigen Ressourcenumgang das Klima und unseren Planeten zu schützen. Im Optimalfall werden Abfälle in der Zukunft direkt im urbanen Raum recycelt und müssen nicht erst lange Transportwege hinter sich legen. Die Biotonne trägt bereits wesentlich zum nachhaltigeren Umgang mit (kompostierbaren) Abfällen bei, ist jedoch kein Standard bei allen städtischen Haushalten.
Aus diesem städtischen Bedarf und der Vernetzung des Tischlers Lars Volmerg, der Journalistin Luisa Gehnen und der Objekt- und Raumdesignerin Dilara Buran hat sich dir Idee entwickelt einen Prototypen für einen Heimkompost zu entwickeln, der funktional ist, seinen Platz auch in kleineren Stadtwohnungen finden kann und zudem Humus und Dünger für urbanes Grün produziert. Neben dem Produkt hat das Team außerdem ein Workshopkonzept konzipiert und erprobt, das die Vermittlung von Umweltwissen mit dem Erlernen praktischer Fähigkeiten verknüpft.
Inhaltlich beschäftigt sich der Workshop mit der Zukunftsfrage nach Ressourcennutzung und dem nachhaltigem Leben im urbanen Raum als auch mit ganz wesentlichen Informationen bezüglich Handhabung, Pflege und Ernte des Wurmkomposts. Ein Wurmkompost funktioniert ähnlich wie ein normaler Kompost – Kleintiere zersetzten Biomüll und verwandeln ihn in wertvollen Dünger. Anders als ein normaler Kompost, ist ein Wurmkompost jedoch eine Kiste, die sich bequem in die Wohnung auf dem Balkon oder in den Keller stellen lässt.
Der Prototyp
Der allererste Workshop am 16. September 2020