Am 24. Februar 2021 wurde die Reihe an Workshops zu dem Themengebiet digitaler und kollaborativer Produktion fortgeführt. Im Rahmen des LUZI Projektes werden vier verschiedene Produktkategorien aus einer nicht-herkömmlichen Sicht durchleuchtet.
„Ist eine Umsetzung des Produktes mittels moderner Fertigungstechnologien wie additiver Fertigungsverfahren realisierbar? Könnte Sie sich die Integration von Additiver Fertigungsverfahren durch Kooperation / Kollaboration mit dem Handwerk bzw. in den Handel innerhalb dieser Produktkategorien etablieren? Wo sind Potenziale und wo Probleme zu sehen? Wie kann man in diese Rahmen vom kollaborativer Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Branchen profitieren?“
Diese Kernfragestellungen und weitere Diskussionen wurden im Rahmen der Veranstaltung durch die Teilnehmenden diskutiert. Die Teilnehmenden hatten unterschiedliche Hintergründe und waren verschiedener Berufsgruppen zugehörig. Experten für Additive Fertigung, Optikerinnen, Interessenten in der Thematik und eine Design Studentin haben ihre Ideen innerhalb des Workshops gebündelt. Die Veranstaltung wurde methodisch aufgebaut und auf Grund der Corona-Pandemie in hybrider Weise durchgeführt. Das Zusammentreffen der Teilnehmer fand digital statt, die Ideen wurden aber vor Ort auf vorgefertigten Plakaten in Form von Mind-Maps und Zeitstrahlen seitens der beiden Moderatoren, die in der Dezentrale in Dortmund waren, gesammelt und strukturiert. Im ersten Teil des Workshops wurde den Teilnehmern ein Input über additive Fertigungsverfahren und Unternehmens- sowie Produktbeispiele in der Kategorie der Brillen gegeben, um im zweiten Teil darauf aufbauend eine Diskussion über Kollaboratives Arbeiten und Moderner Technologien im Handwerk zu führen. Im Rahmen der Diskussion wurde erst der Ist-Zustand in der Optikbranche und Erfahrungen der Teilnehmenden abgefragt, um weiter dann zu betrachten welcher Soll-Zustand in der Zukunft wie realisierbar wird. Die Teilnehmer empfanden ein Vorteil in der Zusammenarbeit in verschiedenen Branchen wie Designer, Techniker, Optiker, Wissenschaftler, Ingenieure o.Ä. Zukunftsvisionen wie eine Unterscheidung von zwei Aufgabengebieten der Optikers, Stilberatung und technische Vermessung, haben sich etabliert. Eine Spezialisierung in entweder Optikdesign oder Optotechnik sowie das Vorhandensein beider Gruppen im Handel, könnten aus Sicht der Teilnehmenden mehr Freiräume und Flexibilität in der Zufriedenstellung des Kunden ermöglichen und die Individualisierbarkeit stark erhöhen. Weiter wurden Anforderungen an Brillen, wie Design/Form, Anatomische Anpassung, Gläser, Nachhaltigkeit, und mögliche Herausforderungen ausgearbeitet. Kollaboratives Arbeiten und digitale Fertigungsmethoden wirkte aus Sicht der Teilnehmenden, auch besonders aus Sicht einer Optikerin, sehr überzeugend, solange seitens Unternehmen und Kunden Akzeptanz für neue Strukturen in der Zusammenarbeit sowie neuer Aufgabenbereiche geschaffen wird.