Im Rahmen des LUZI Projektes wurden vier verschiedene Produktkategorien, hergestellt mit modernen Produktionstechnologien und Geschäftsmodellen, durchleuchtet. Kollaboratives Arbeiten und Additive Fertigungsverfahren stellten dabei die Schlüsselinhalte der Workshop-Reihe dar. Am 3. März 2021 wurde ein Workshop für die Kategorie der 3D-gedruckten Schmuckstücke durchgeführt und die Sicht verschiedener Branchen unteranderem aber die des Schmuckhandwerks eingebunden.
„Ist eine Umsetzung von Schmuck mittels additiver Fertigungstechnologien, besonders in Betrachtung der Materialauswahl, realisierbar? Könnte Sie sich die Integration von Additiver Fertigungsverfahren ins Handwerk durch Kooperation / Kollaboration mit dezentralen Fertigungsstätten bzw. in den Handel innerhalb dieser Produktkategorien etablieren und die unterstützende Funktion für individualisierte Schmuckstücke erfüllen? Wo sind Potenziale und wo Probleme zu sehen? Wie kann man in diese Rahmen vom kollaborativer Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Branchen profitieren?“
Diese Kernfragestellungen und weitere Diskussionen wurden im Rahmen der Veranstaltung durch die Teilnehmenden diskutiert. Die Teilnehmenden hatten unterschiedliche Hintergründe und waren verschiedener Berufsgruppen zugehörig. Experten für Additive Fertigung, Goldschmiede, Schmuckhändler, ein Start-Up Team von additiv gefertigten Ringen, Interessenten in der Thematik und Studierende haben ihre Ideen innerhalb des Workshops gebündelt. Die Veranstaltung wurde methodisch aufgebaut und auf Grund der Corona-Pandemie in hybrider Weise durchgeführt. Das Zusammentreffen der Teilnehmenden fand digital statt, die Ideen wurden aber vor Ort auf vorgefertigten Plakaten in Form von Mind-Maps und Zeitstrahlen seitens der beiden Moderatoren, die in der Dezentrale in Dortmund waren, gesammelt und strukturiert. Im ersten Teil des Workshops wurde den Teilnehmern ein Input über additive Fertigungsverfahren und Unternehmens- sowie Produktbeispiele von Schmuck-Designern gegeben, um im zweiten Teil darauf aufbauend eine Diskussion über Kollaboratives Arbeiten und Moderner Technologien im Handwerk zu führen. Es wurde zunächst seitens der Moderatoren der Ist- Zustand in der Schmuckbranche erfasst und Erfahrungen der Teilnehmer, insbesondere der Schmuckschmiede, um weiter dann zu betrachten welcher Soll-Zustand in der Zukunft wie realisierbar wird. Bereits im Ist-Zustand kamen erste Erfahrungen zusammen in denen Schmuckschmiede bereits mit additiven Fertigungsverfahren gearbeitet haben. Herausforderungen in Software und Konstruktion besonders bei komplexen Formen wurden ersichtlich, welches aber wiederum auch Potenzial zeigt. Auch in dieser Produktkategorie empfanden die Teilnehmenden ein Vorteil in der Zusammenarbeit in verschiedenen Branchen wie Designer, Goldschmiede, Techniker, Wissenschaftler, Ingenieure o.Ä. Anforderungen an Schmuckstücke wie Größe, Anpassung an Anatomie, Software/Scan, Aufwand der Nachbearbeitung, Integration von Smarten Technologien und Textilien sind in der Diskussion besonders hervorgestochen und verleiteten in eine Vision von direkt durch additive Fertigung hergestellte Schmuckstücke, die wenig bis gar keine Nachbearbeitung erfordern, aber trotzdem komplexe, besondere Details und eine Anpassung an den Kunden beinhalten. Auch die Teilnehmenden dieses Sprints sahen diese Vision durch Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen.